4. Sächsische Fachkonferenz zum Thema „Resilienz“
Endlich wieder in Präsenz und dann zum aktuellen Thema Resilienz: Fast 100 Teilnehmende fanden sich zur 4. Sächsischen Fachkonferenz Prävention und Gesundheitsförderung am 28. Juni 2022 im DGUV Congress Tagungszentrum des IAG in Dresden zusammen.
In Pandemie- und Krisenzeiten, die uns seit mehr als zwei Jahren beschäftigen, aber auch bei Herausforderungen im eigenen Lebenslauf scheint Resilienz das „Zauberwort“ zu sein. Daher widmete sich die 4. Sächsische Fachkonferenz diesem Thema unter dem Titel „Resilienz – widerstandsfähig. selbstwirksam. voranbringend. Warum Resilienz wichtig ist und wir sie brauchen“. Organisiert wurde die Veranstaltung unter dem Dach von P. SACHSEN von den maßgeblichen Akteuren für Prävention und Gesundheitsförderung in Sachsen.
Jens Hoffsommer von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung führte als Moderator offen und gewandt durch den Tag und beleuchtete mit allen Akteur*innen und Teilnehmenden das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln.
„Lassen Sie uns zusammen darüber nachdenken, wie wir gemeinsam Resilienz stärken können, um gut durch herausfordernde Zeiten zu kommen – und dabei gesund zu bleiben“, betonte Silke Heinke, Vorsitzende des Steuerungsgremiums P. SACHSEN und Leiterin der vdek-Landesvertretung Sachsen, in ihrem Eröffnungsstatement.
In einer Videobotschaft ging Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, auf die vielfältigen gesellschaftlichen und persönlichen Herausforderungen ein, welche die Resilienz des Einzelnen erfordern.
Den Einstieg boten zwei Impulsvorträge: Stefan Heinig vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung widmete sich den Bausteinen urbaner Resilienz und verwies dabei auch auf Gesundheit als Querschnittsthema, das es in der Stadtplanung und -entwicklung immer mitzudenken gilt.
Die individuelle Ebene sprach Dr. Miranka Wirth vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) an. Sie beschäftigt sich in ihren Forschungen mit dem Gehirn und seiner Resilienz, insbesondere in der Prävention von Demenzerkrankungen. Dabei konnten beeindruckende Ergebnisse durch Musik-, Tanz- und Bewegungsförderung, am besten über die gesamte Lebenszeit ausgeübt, nachgewiesen werden.
Mit diesen spannenden Erkenntnissen aus der Wissenschaft ging es in eine anschließende Gesprächsrunde mit beiden Impulsgeber*innen und zwei Vertreterinnen aus der Praxis. Dr. Peggy Looks vom Amt für Gesundheit und Prävention der Landeshauptstadt Dresden und Ute Genderjahn vom A//S Verein für Arbeitsförderung und Selbsthilfe e. V. Freital fanden viele ihrer praktischen Arbeiten damit von der Forschung gestützt und sahen interessante weitere Ansatzpunkte. Allerdings betonten beide ebenso, dass auch die Resilienzförderung langfristige Strukturen und gesicherte Finanzierung sowie eine besondere Wertschätzung des Ehrenamtes als begleitende Unterstützung benötigt.
Nach der Mittagspause, die für ausgiebigen Austausch und Kontaktaufnahmen genutzt wurde, kamen die Teilnehmenden in kleineren Foren miteinander ins Gespräch. Im Fokus der fünf Fachforen stand das Meistern von Lebensphasenübergängen mit Hilfe von Resilienz. Das Angebot der Begleitung durch Familiengesundheitspaten in den ersten Lebensjahren wurde dabei ebenso vorgestellt wie die Programme Schatzsuche – Schule in Sicht, Lions Quest Erwachsen werden und STARK in Bayern zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen vor dem Schulbeginn bis zum Übergang ins Berufsleben. Auch der Berufsausstieg, den das Kompetenzzentrum für den Übergang in den Ruhestand (KÜR) fokussiert, wurde als wichtiger „Umstiegspunkt“ im Leben beleuchtet. Ein Praxisvortrag vom ChangeWriters e. V. lieferte tiefgehende Informationen zur Stärkung individueller Resilienz durch Tagebuchschreiben, nicht nur bei Schüler*innen. In einer offenen Runde kamen Teilnehmende mit dem Leitungsteam der AG Betrieb ins Gespräch, um Ideen zu sammeln, wie Menschen im mittleren Lebensalter, der „Rushhour des Lebens“, mit gesundheitsförderlichen und präventiven Maßnahmen v. a. im Setting der Arbeit erreichbar sein können. Damit schlugen sie einen Bogen zu den Erläuterungen von Dr. Miranka Wirth am Vormittag, die dies eine wichtige Phase in der Demenzvorsorge nannte, in der jedoch die Menschen häufig schwer für gesundheitsförderliche Maßnahmen zu erreichen seien.
Den Abschluss der Fachkonferenz bildete ein Zusammenkommen im Plenum, um die Ergebnisse der Nachmittagsrunden mit allen zu teilen – und Wünsche für die zukünftige Arbeit mit auf den Weg zu geben: Gelassenheit, sichere Strukturen, gute Vernetzung, Achtung des Ehrenamtes und Wertschätzung füreinander und für die gemeinsame Arbeit.
Kontakt:
Micaela Frister
Projektkoordinatorin
Telefon: 0351 501936-51
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