Blick über den Tellerrand, der zweite: Kontextcheck
Nach dem ersten Blick über den Tellerrand Mitte November 2021 zum Instrument Standortanalyse (HAG e. V.) wagten 12 Teilnehmerinnen am 9. Dezember 2021 auf Einladung der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Sachsen einen zweiten Blick – und zwar zum Kontextcheck. Seit 2016 unterstützt das Projekt Kontextcheck der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V. (LVG & AFS Niedersachsen e. V.) Kommunen in dem Bundesland, die Rahmenbedingungen für Gesundheitsförderung vor Ort systematisch zu erfassen und integrierte kommunale Strategien zu formulieren.
In Kommunen gibt es häufig vielfältige Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung. Neben der Erfassung und Auswertung von Gesundheits- und Sozialdaten fehlt jedoch oft der dazu erforderliche Überblick über vorhandene Strukturen, Akteure und Angebote sowie die Möglichkeit, die Wünsche der Einwohner*innen zu erfassen und einzubeziehen. Doch wie geht man das Ganze strategisch an? Hier setzt der Kontextcheck an. Anhand eines Leitfadens erlaubt es eine ganzheitliche Betrachtung und liefert somit eine verbesserte Grundlage für die nachhaltige Struktur- und Angebotsentwicklung. Dabei ist der Kontextcheck sowohl für Gemeinden als auch für größere Einheiten wie Landkreise geeignet.
Anhand von Praxisbeispielen zeigten Dr. Moritz von Gliszczynski und Sophia Buermeyer von der KGC Niedersachsen, wie die Umsetzung in niedersächsischen Modellkommunen erfolgte. Außerdem erläuterten sie in Kleingruppen die Teilschritte Datenprofil, Netzwerkanalyse und Bestandsanalyse im Rahmen der Bedarfsanalyse. Anschließend gaben sie den Teilnehmenden noch Hinweise und Erfahrungswerte zur Formulierung von Handlungsempfehlungen und Priorisierung von Maßnahmen mit. Damit konnten die Teilnehmerinnen konkrete Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen.
Demnächst geht das Projekt Kontextcheck in Niedersachsen mit Unterstützung der Mobil Krankenkasse in die dritte Förderphase. Nähere Informationen zum Kontextcheck unter www.kontextcheck.de.
Basierend auf den Rückmeldungen der Teilnehmenden zum bisherigen Schulungsangebot wird die KGC Sachsen im Jahr 2022 mit weiteren Veranstaltungen darauf aufbauen. Unter anderem anhand von Beispielen und Erfahrungen aus anderen Kommunen soll weiterhin der interdisziplinäre Austausch sowie der Transfer des erworbenen Wissens in die Praxis unterstützt werden. Die Qualifizierung der kommunalen Gesundheitsförder*innen gehört zu den Zielen von P. SACHSEN. Dazu unterstützt die KGC Sachsen im Rahmen ihrer Aufgaben die Umsetzung der Landesrahmenvereinbarung (LRV).
Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Sachsen ist an die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. (SLfG) angegliedert. Die Koordinierungsstelle ist Teil des bundesweiten Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit und wird durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag und mit Mitteln der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Bündnis für Gesundheit) gefördert.
Kontakt:
Koordinierungsstelle für Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) Sachsen
c/o Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. (SLfG)
Antje Dribbisch
– KGC-Gesamtkoordination –
Tel.: 0351 501936-52
E-Mail: dribbisch@slfg.de