„Es war (schon) einmal …“ und jetzt wieder! Das Projekt MÄRCHEN UND DEMENZ geht in die zweite Förderphase
2020/21 wurde das Projekt „Es war einmal … MÄRCHEN UND DEMENZ“ erstmals in Sachsen durchgeführt. Die Maßnahme startete zu der Zeit, als Corona in allen Einrichtungen das tagesbestimmende Thema Nummer Eins war. Bei der Umsetzung wurde von allen beteiligten 25 (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen viel Flexibilität abverlangt. Zum einen konnten leider keine Märchenstunden in den Einrichtungen durchgeführt werden. Zum anderen waren digitale Austauschformate nur bedingt möglich.
Dennoch waren die Ergebnisse und Erfahrungen derart positiv, dass schnell feststand, das Projekt auch im Jahr 2022 für weitere 25 (teil-)stationäre Pflegeeinrichtungen zu fördern. Im Fokus des Projekts stehen die Stärkung kognitiver Fähigkeiten sowie die Verbesserung der psychischen Gesundheit und damit der Lebensqualität der Bewohner*innen mit Demenz. Das Gemeinschaftserlebnis beim Märchenerzählen hilft, herausforderndes Verhalten bei Bewohner*innen mit Demenz, wie z. B. Angst, Wut oder Aggressionen, zu reduzieren. Diese Reduktion wirkt sich wiederum förderlich auf das Arbeitsklima und damit auf den Arbeitsalltag der Pflegekräfte aus.
Mit der Unterzeichnung der projektbezogenen Kooperationsvereinbarung startete das Präventionsprojekt Ende Mai 2022 offiziell in seinen zweiten Förderzeitraum. Die Maßnahme wird unter dem Dach von P. SACHSEN gemeinschaftlich durch die AOK PLUS, BARMER, DAK Gesundheit, IKK classic, KNAPPSCHAFT und SVLFG finanziert und umgesetzt.
Die Informationsstelle zur Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen (IGP) koordiniert und begleitet dieses Projekt auch in seiner zweiten Förderphase.
Das Interesse zur Teilnahme in der zweiten Runde ist ungebrochen. Die 25 Teilnehmerplätze waren auch diesmal schnell „vergriffen“.
Auf die Frage an eine zukünftige teilnehmende Einrichtung, warum sie sich für die Teilnahme am Projekt „Es war einmal … MÄRCHEN UND DEMENZ“ entschieden haben, antwortete Franziska Käsler-Kunz, Teamleiterin Soziale Betreuung, Gemeinnützige Wohn- und Pflegezentrum Annaberg-Buchholz GmbH: „Besonderes Interesse weckte bei mir, dass es sich nicht ausschließlich um ein Beschäftigungsangebot für unsere Pflegekunden, sondern ebenso um eine Präventionsmaßnahme für unsere Mitarbeiter*innen handelt. Das Thema Märchen ist nach wie vor in Einrichtungen der Altenpflege ein zweischneidiges Schwert. Es gibt Einrichtungen, in denen das Thema eher unter den Tisch fällt, weil der kindliche Bezug kritisch gesehen wird. Für meine Begriffe ist das Thema Märchen eine großartige Möglichkeit, zu berühren und wachzurütteln. Märchen spielen in so vielen Lebensabschnitten eines Jeden eine Rolle – sei es als Kind, als Mutter oder Vater oder im Rahmen der großelterlichen ‚Pflichten‘. Genau aus diesem Grund berührt es Menschen, ob mit oder ohne Demenz.“
Auch die Erwartungen an das Projekt sind groß. So äußert sich Franziska Käsler-Kunz weiter: „In Zeiten des Fachkräftemangels hat die Bindung der Mitarbeiter*innen hohe Priorität. Dass man sich auf Arbeit wohlfühlt, spielt hierbei – in jedem Fall für mich – eine große Rolle. Ich bin außerdem immer auf der Suche nach neuen Betreuungsangeboten. Die Ausbildung im Rahmen des Präventionsprojekts für Betreuungs- und Pflegekräfte bietet die Möglichkeit, auf einer professionellen Ebene unsere Angebote weiter auszubauen und aufzuwerten. Der Generationswechsel unserer Pflegekunden in den letzten Jahren stellt mein Team und mich besonders auf der Ebene der Betreuung immer wieder vor neue Herausforderungen. Das Thema Märchen bietet für uns einen generationsübergreifenden Ansatz, der nachhaltig umgesetzt werden kann.“
Kooperationspartner des Projektes „Es war einmal … MÄRCHEN UND DEMENZ“ ist MÄRCHENLAND – Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung GmbH & Co. KG. Informationen rund um das Projekt finden Sie auf www.maerchenunddemenz.de sowie weiterführende Informationen zu Gesundheitsförderung und Prävention in (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen unter www.p-sachsen.de/wie-p-sachsen-agiert/lebenswelt-stationaere-pflegeeinrichtung.
Die Informationsstelle wird gefördert unter dem Dach der Landesrahmenvereinbarung (LRV) für den Freistaat Sachsen gemäß § 20f SGB V zur Umsetzung des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (PrävG). Sie wird durch die Gesetzlichen Krankenkassen mitfinanziert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
Kontakt:
Informationsstelle zur Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen (IGP)
c/o Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V.
Johann Große
Telefon: 0351 501936-53
E-Mail: gesund-pflege@p-sachsen.de