Mit teamw()rk zur Gesundheits- und Arbeitsförderung im Jobcenter Meißen
Seit 2016 arbeiten der GKV-Spitzenverband und die Bundesagentur für Arbeit im Programm teamw()rk (ehem. „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“) zusammen, um erwerbslose Menschen in ihrer Gesundheit zu unterstützen.
In Sachsen beteiligen sich 13 Jobcenter und Agenturen für Arbeit, die vom Verband der Ersatzkassen (vdek) und der AOK PLUS betreut werden. Teamw()rk für Gesundheit und Arbeit wird bundesweit an über 200 Standorten umgesetzt. Eine breit angelegte Evaluation zeigt messbare Verbesserungen bei den Teilnehmenden, vor allem im Bereich der psychosozialen Gesundheit. Der GKV-Spitzenverband entwickelt das Programm im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit kontinuierlich weiter. Die Standorte sollen befähigt werden, Gesundheitsförderung bei der besonders vulnerablen Zielgruppe der Erwerbslosen eigenständig weiterzuführen.
Einen kleinen Einblick in die praktische Arbeit geben Ute Otto und Elisa Eichhorn, Beraterinnen Gesundheitsförderung der AOK PLUS. Sie stellen uns die individuellen Aktivitäten von teamw()rk am Standort Jobcenter Meißen vor, der durch die ländliche Lage gekennzeichnet ist.
Das Jobcenter in Meißen steht unter kommunaler Trägerschaft und ist daher dem Landratsamt direkt angegliedert.
Es hat mit Großenhain, Riesa, Meißen und Radebeul mehrere Standorte und dadurch andere Themen und Herausforderungen für die Kunden als in der Großstadt. In der ländlichen Region ist vieles schwerer erreichbar, der ÖPNV ist teuer und ist weniger gut ausgebaut als in urbanen Räumen. Daher war es Ziel, an jedem der vier Standorte – neben den gesundheitsorientierten Beratungsgesprächen durch die Mitarbeitenden – Maßnahmen anzubieten, die den Bedarfen der Kunden entsprechen und diese besser in ihrem Lebensumfeld abholen.
Das Bildungs- und Aktivierungszentrum (BAZ) ist ein integraler Bestandteil des Jobcenters in Meißen. Dadurch wird eine engmaschige Betreuung von Jobcenter-Kunden bereits seit Jahren gelebt. Die Angebote gehen über die „normale“ Betreuungsmöglichkeit des Fallmanagements hinaus. Die BAZ-Coaches haben ihre qualitativ gute Beratung um den Themenbereich der Gesundheit erweitert. Dadurch hat Gesundheit in der Beratung einen größeren Stellenwert bekommen. Ein Teil der BAZ-Coaches hat die Ausbildung zum AktivA-Trainer durchlaufen. AktivA ist ein von der Technischen Universität Dresden entwickeltes Programm zur aktiven Bewältigung von Arbeitslosigkeit im Hinblick auf einen gesunden Lebensstil sowie die Verbesserung des körperlichen und psychischen Befindens. Die Betreuung durch die BAZ-Coaches erfolgt an allen vier Standorten des Jobcenters.
Die Aufgeschlossenheit der Mitarbeitenden im Jobcenter zum Thema Gesundheit führte zu der Schulung „Gesundheitsorientierte Beratungsgespräche“. Damit konnte eine qualitative Verbesserung der Beratungsgespräche erfolgen. Die Beraterinnen und Berater für Gesundheitsförderung von der AOK PLUS schulten die BAZ-Coaches und die Fallmanager zu regionalen und kommunalen Angeboten in der Gesundheitsförderung, so dass in den Vermittlungsgesprächen diese Möglichkeiten zur Prävention vor Ort eingebunden wurden.
Das Jobcenter in Meißen kann auf ein gutes, verlässliches Netzwerk an Kooperationspartnern, wie beispielsweise das Gesundheitsamt Meißen, zugreifen. Die Anbindung an kommunale Strukturen ist wichtig im Hinblick auf die Verstetigung des Programms. Das Gesundheitsamt Meißen hat von Anfang an eine wichtige Rolle im Steuergremium gespielt. Dadurch ist ein Netzwerk entstanden, das auch mit anderen Projekten verbunden ist. Der Landkreis Meißen ist Mitglied im bundesweiten „Gesunde Städte Netzwerk“.
Seit Projektbeginn wurden Familien als Zielgruppe für teamw()rk benannt. Hier erfolgte in den letzten drei Jahren eine gute Zusammenarbeit mit dem Projekt „Gesund und chancengerecht aufwachsen im Landkreis Meißen“, einem GKV-Projekt (Spitzenverband Bund der Krankenkassen) mit einem finanziellen Eigenanteil des Landkreises Meißen, dass sich vor allem in sozialen Brennpunkten engagiert.
Insgesamt funktioniert die ressortübergreifende Zusammenarbeit im Landkreis Meißen hervorragend und zum Wohl der Jobcenter-Kunden. Ute Otto ist stolz auf die vielfältigen Kooperationen: „Wünschenswert ist, dass die aufgebauten Netzwerke langfristig weiter bestehen und gelebt werden.“
Das Jobcenter Meißen ist ein sehr gutes Beispiel für die Individualität, mit der die Angebote an ländlichen Standorten gestaltet werden (müssen).
Im kommenden Newsletter werden wir die individuelle Arbeit von teamw()rk im Jobcenter Dresden vorstellen, welche im Vergleich zu Meißen durch die städtische Lage geprägt ist.
Kontakte GKV für den Standort Meißen
AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen:
Elisa Eichhorn
Beraterin Gesundheitsförderung
AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen
Kundencenter Neustadt/Sebnitz
Amalie-Dietrich-Platz 3
01169 Dresden
Tel.: 0800 10590-32187
E-Mail: elisa.eichhorn@plus.aok.de
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek):
Josy Simon
Referentin Ambulante Versorgung
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen
Glacisstraße 4
01099 Dresden
Tel.: 0351 87655-46
E-Mail: josy.simon@vdek.com
www.vdek.com
ARGE GKV-Bündnis für Gesundheit
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