Modellvorhaben PFLEGE.WERTE.SACHSEN. – Warum die Modelleinrichtungen dabei sind (Teil 2)

Nachdem im P. SACHSEN-Newsletter 04/2023 die beiden PFLEGE.WERTE.SACHSEN.-Modelleinrichtungen in Riesa und Bischofswerda vorgestellt wurden, geht unser Blick nun zu den anderen beiden Einrichtungen Radeberg und Adorf.

Das Alten- und Pflegeheim Radeberg ist eine kommunale Einrichtung der Großen Kreisstadt Radeberg im Eigenbetrieb und bietet 180 Plätze für Pflegebedürftige in der vollstationären Pflege sowie der Kurzzeitpflege. Versorgt werden die Bewohner*innen von insgesamt 130 Personen.

Heimleiter Danilo Krisch-Hoffmann erklärt: „Die Teilnahme am Vorhaben PFLEGE.WERTE.SACHSEN. ist durch Probleme im Pflegebereich wie die verkürzte Verweildauer der Bewohner*innen und hoher Krankenstand der Mitarbeiter*innen motiviert. Auch führt der zunehmende Anteil sozialhilfebedürftiger Bewohner*innen und ihren damit verbundenen Sorgen und Nöten zu einer erhöhten psychosozialen Belastung bei den Mitarbeiter*innen. Wir erhoffen uns, die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bewohner*innen steigern und die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter*innen verbessern zu können.“

Die Einrichtung setzt sich dabei folgende Ziele:

Angebote zur Gesundheitsförderung für Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen entwickeln,
die Gesundheitsquote der Mitarbeiter*innen verbessern,
die Zusammenarbeit zwischen allen Mitarbeiter*innen stärken.

Das Seniorenhaus Sonnengarten in Adorf ist eine Einrichtung der Diakonie Schwarzbachaue gGmbH mit 90 Plätzen. Insgesamt sind 97 Personen im Seniorenhaus beschäftigt. Jürgen Förster, Heimleiter im Seniorenhaus Sonnengarten, wünscht sich, „bei den aktuellen wie auch zukünftigen Herausforderungen in der Pflege ein aktiver Mitgestalter zu sein – im Sinne der Ganzheitlichkeit – der Mensch im Mittelpunkt – mit starken Partnern an der Seite.“ Zudem ist ihm die Wiedererlangung einer stabilen Wertegemeinschaft wichtig. Konkrete Ziele in dieser Einrichtung sind:

weiterhin ein verlässlicher und menschlicher Partner für Bewohner*innen und Mitarbeitende sein
Steigerung der Lebensfreude

Auf die Frage hin, welche aktuellen Herausforderungen hinsichtlich der Gesundheitsförderung und Optimierung der Arbeitsbedingungen möglich und notwendig sind, sagt Krisch-Hoffmann: „Wir sehen die Veränderungen in unserer Organisation im Zuge der Umstrukturierung als Chance für nachhaltige Verbesserungen. Unser Ziel ist es, negative Auswirkungen während des Wandels gar nicht erst entstehen zu lassen und Prozesse so zu gestalten, dass das Wohlbefinden der Bewohner*innen und die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter*innen langfristig verbessert werden.“ Förster ergänzt dazu ein Nachlassen der Wertegemeinschaft und die Klärung der täglichen Dienstabdeckung.

In beiden Einrichtungen werden nun, ebenso wie in Riesa und Bischofswerda, Präventionsbeauftragte qualifiziert. Ihr Auftrag wird es sein, eine Steuerungsgruppe zu bilden oder bereits bestehende Strukturen zu erweitern. Krisch-Hoffmann erklärt: „Die Präventionsbeauftragten sollen helfen, die Bedarfe unserer Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen zu ermitteln, um dann entsprechend bedarfsgerechte Angebote mit zu entwickeln und umsetzen zu können.“ Förster sagt zur Rolle der Präventionsbeauftragten in seinem Haus: „Sie sind der Multiplikator für den Lenkungskreis. Zudem wirken sie als ‚Wächter‘ bei den Maßnahmen und sichern deren Fortführung.“

Nach den Einblicken in die vier Modelleinrichtungen stellen wir Ihnen im nächsten P. SACHSEN-Newsletter die Akteur*innen vor, die das Vorhaben umsetzen.

Das Modellvorhaben PFLEGE.WERTE.SACHSEN. wird vom Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie den gesetzlichen Pflege- und Krankenkassen gefördert. Ziel des Modellvorhabens ist es, die Gesundheitsförderung in sächsischen Pflegeeinrichtungen zu stärken, die Lebensqualität der Bewohner*innen zu steigern und die Arbeitsbedingungen des Personals nachhaltig zu optimieren.

Förderer:

weiterführende Infos zu PFLEGE.WERTE.SACHSEN. finden Sie hier

Kontakt:

Informationsstelle zur Gesundheitsförderung in stationären Pflegeeinrichtungen (IGP)
c/o Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V.
Johann Große
Telefon: 0351 501936-53
E-Mail: gesund-pflege@p-sachsen.de